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Karneval und Fastelavn

Hallo, einen schönen Sonntagabend!

Eigentlich ist ja die Faschingssaison vorbei, aber die Fastentage haben begonnen. Und da Karneval in direktem Zusammenhang damit steht, ist es noch nicht zu spät für einen kurzen Ausflug in das norwegische fastelavn-Fest.

Wusstet ihr, dass das Wort Karneval eigentlich so gar nichts mit Samba de Janeiro und Kölle-Alaaf zu tun hat? Im wortwörtlichen Sinne bedeutet es nämlich "Fleisch entfernen" und läutet in seiner ursprünglichen christlichen Bedeutung die Fastenzeit ein.

Deswegen wir das Wort Karneval in Norwegen auch im gleichen Atemzug mit Fastelavn genannt - dem Faschingssonntag und letzter Sonntag vor Beginn der 40tägigen Fastenzeit vor dem Osterfest (die Sonntage werden nicht mit in die Anzahl Fastentage eingerechnet - nur mal so am Rande erwähnt, falls der ein oder andere jetzt vorm Kalender steht und irgendwie nicht auf 40 kommt.)

Man feiert also den Faschingssonntag als letzten Tag vor Entbehrungen und freiwilligem Verzicht - heutzutage in den meisten Ländern als Kostümfest und Faschingsparty.

In Norwegen gibt es keine ausschweifenden Karnevalsfeiern, geschweige denn Faschingsumzüge oder gar Prinzengarden & Co. Man stelle sich vor, das norwegische Königspaar müsste den Schlüssel zum Palast an eine Abordnung von Narren abgeben!

Solch ein Fest im eher kleinen Rahmen ist hierzulande den Kindergärten und Grundschulen vorbehalten.

In einigen Regionen Norwegens nennt man den Fastelavn-Sonntag auch Bollesøndag, weil es an diesem Tag fastelavnboller gibt. Das ist ein brötchenähnliches Weißmehlgebäck (wer schon mal in Norwegen war, kennt Boller sicher zur Genüge), gefüllt mit Schlagsahne oder Vanillekrem und Puderzuckerglasur obendrauf.

Wer es noch süßer mag, verfeinert das Ganze noch mit Fruchtmarmeladen. Also etwas richtiges Kräftiges, um die nächsten 40 kargen Tage zu überstehen...

Das Feiern des Fastelavn geht bis auf 200 n.C. zurück, und im Laufe der Jahrhunderte haben sich Bräuche und Sitten geändert. Eine der ältesten Bräuche in Norwegen ist das Binden des fastelavnris. Dies sind zu einem Strauß gebundene Birkenzweige, die mit bunten Federn geschmückt sind.

Ursprünglich ist dies allerdings ein heidnischer Brauch, bei dem junge und kinderlose Frauen mit dem Strauß geschlagen wurden, um sie fruchtbar zu machen.

So, jetzt habe ich euch genug mit karnevalistischem Wissen gequält! Ich wünsche euch einen ruhigen und entspannten Sonntagabend, möget ihr in genießen - mit oder ohne fettige Boller und bunten Federn :-)

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